Kleine Geste mit großer Wirkung: Blutspenden

Blutspenden rettet Leben – das ist jedem bewusst, der anderen schon einmal sein Blut zur Verfügung gestellt hat. Die Geschichte des Blutspendens ist übrigens durchaus erstaunlich und spannender, als man denkt. Jetzt nachlesen – im aktuellen KUCK 61!

© Granpar / Wikimedia Commons / CC-BY-3.0
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Einen kleinen Beitrag zum Retten von Menschenleben zu leisten, ist gar nicht so schwierig. Man muss weder Arzt sein noch besonders mutig. Das wissen viele Menschen, die regelmäßig im Rahmen von Aktionen beispielsweise des DRK-Blutspendedienstes 500 ml ihres „Lebenssaftes“ spenden, um anderen Menschen zu helfen – ja, diese in vielen Fällen gar vor dem Tod zu bewahren. Etwa wenn sie durch Krankheit, Verletzung oder im Rahmen einer Operation auf zusätzliches Blut angewiesen sind. Wer Blut spendet, tut dies in der Regel nicht des leckeren Lunchpaketes wegen, das man oftmals hinterher überreicht bekommt, oder gegen Bezahlung, – nein, Blutspenden macht einfach Sinn. Ein guter Grund, sich die Geschichte des Blutspendens einmal genauer anzuschauen …

© New Africa / stock.adobe.com
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Rekorde über Rekorde

Als „Mann mit dem Goldenen Arm“ wurde James Harrison bekannt – allerdings ist sein Spitzname nicht etwa auf eine Metapher im Kampfsportbereich zurückzuführen, sondern vielmehr auf die Tatsache, dass der Australier ganze 1.173 Male Blut gespendet hat. Seine letzte Blutspende am 11. März 2018 brachte ihm einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde ein, nachdem er über 60 Jahre lang regelmäßig zur Spende angetreten war. Einen weiteren Rekord hält der Amerikaner Dale Faughn, der am 6. Februar 2023 den Titel des ältesten Blutspenders für sich beanspruchen durfte. Mit 97 Jahren und 90 Tagen konnte er auf stolze 138,1 Liter an gespendetem Blut zurückblicken. Was diese beiden gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass sie unzähligen Menschen das Leben retten konnten.

William Harvey: Entdecker des Blutkreislaufs © National Portrait Gallery: NPG 5115
William Harvey: Entdecker des Blutkreislaufs © National Portrait Gallery: NPG 5115

Versuch und Irrtum

Viel älter als einige Jahrzehnte ist indes die Geschichte des Blutspendens selbst, die sich bis ins Jahr 1492 zurückverfolgen lässt, in ein Europa, das sich an der Schwelle zur Frühen Neuzeit befand. Tiefgreifende Veränderungen prägten diese Epoche, die auf das Mittelalter folgte, neue Weltanschauungen veränderten das Leben der Menschen ebenso wie zahlreiche Innovationen. 1492 entdeckte nicht nur ein gewisser Christoph Kolumbus einen neuen Kontinent, den er auf den Namen Amerika taufte, auch die erste Bluttransfusion findet sich in den Geschichtsbüchern dieses Jahres wieder. Der bereits in die Jahre gekommene Papst Innozenz VIII. nahm dabei das Blut dreier junger Männer zu sich in der Hoffnung, seine Altersgebrechen heilen zu können, als er bereits im Sterben lag. Das Experiment jedoch war keineswegs von Erfolg gekrönt, denn sowohl der Geistliche als auch die drei Blutspender starben kurz darauf.

Nach diesem missglückten Versuch sollten zunächst einige Jahrhunderte vergehen, ehe die Blutspende durch diverse Entdeckungen vorangetrieben wurde. So legte der englische Physiker William Harvey 1628 einen ersten Meilenstein mit seiner Entdeckung der Zirkulation des Blutes durch den Körper und dass diese Zirkulation durch Gehirn und Körper vom Herzen ausgeht. Zuvor herrschte die Annahme vor, dass sich das Blut aus verdauter Nahrung ständig neu bildete, die Hauptfunktion des Herzens wurde indes in der Erzeugung von Wärme gesehen. Harveys Entdeckung sorgte für einen heftigen Streit zwischen Anhängern und Gegnern der neuen Theorie. Kein Geringerer als Ludwig XIV. beendete den Disput in Frankreich schließlich, indem er den Universitäten des Landes auftrug, die Theorie aus England in den Lehrplan aufzunehmen.

© antoniotruzzi / stock.adobe.com
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Vom Tier zum Menschen

Knappe 50 Jahre später verzeichnete Dr. Richard Lower die erste erfolgreiche Bluttransfusion zwischen zwei Hunden. Es folgten weitere Experimente, innerhalb derer Blut von Tieren auf Menschen und von Mensch zu Mensch übertragen wurde. Diese jedoch führten zu zahlreichen Sterbefällen.

Der englische Geburtshelfer Dr. James Blundell gelangte zu Beginn des 19. Jahrhunderts schließlich zu der Erkenntnis, dass eine Bluttransfusion ausschließlich von Mensch zu Mensch erfolgen könne. Dabei wählte er Spender aus, die den Empfängern möglichst nahestanden. Im Falle seiner Patientinnen, werdenden Müttern, war dies seiner Auffassung nach der Ehemann, der schließlich auch schon dem ungeborenen Kind das Leben geschenkt hatte. Blundell erfand überdies diverse Injektionsvorrichtungen, die eine Übertragung des Spenderblutes ermöglichen sollten. Die Blutspende selbst stellte sich gleichwohl noch als Wettlauf gegen die Zeit heraus, denn die Gerinnung des Blutes zwang bei jedem Versuch zu schnellem Handeln.

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Wie Blutspenden schließlich zum medizinischen Durchbruch wurde und heute so einfach Leben rettet, erfahren Sie im vollständigen Artikel im aktuellen KUCK 61 auf den Seiten 42–43.

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