Letzte Hilfe – Begleitung für den letzten Weg

Als der Beitrag zum Thema "Letzte Hilfe" im aktuellen KUCK-Heft entstanden ist, war COVID-19 noch weit weg. Die Situation in Pflegeheimen und Palliativstationen hat sich seitdem dramatisch verändert. Umso wichtiger erscheint uns, auch in Zeiten der Pandemie auf die Bedeutung eines würdevollen Abschieds und die Möglichkeiten von "Letzter Hilfe" aufmerksam zu machen.

"Am Ende wissen, wie es geht" – mit diesen Worten beschreibt das Projekt "Letzte Hilfe" Anspruch und Zielsetzung seiner Kurse. Wie umsorgt man schwer erkrankte und sterbende Menschen an ihrem Lebensende? Was erwartet Angehörige, wenn das Ende des Todkranken naht, und wie geht man am besten damit um? Die Kurse richten sich an Menschen jeden Alters und möchten Brücken bauen zwischen Leben und Tod. Ein Erfahrungsbericht.

Auf der Autofahrt geht mir noch einmal alles durch den Kopf, was ich auf der Website des deutschen Ablegers von "Last Aid International" gelesen hab: In dem "Letzte Hilfe"-Kurs, den ich heute Abend besuchen werde, geht es darum, zu lernen, was man für seine Mitmenschen am Ende ihres Lebens tun kann. Es geht um Basiswissen und Orientierung – und es geht natürlich hauptsächlich um das, was am Ende eines jeden Lebens steht: das Sterben.

Kein schönes Thema. Ein Thema, das ich als 45-Jährige, die mit drei halbwüchsigen Kindern mitten im Leben steht, immer vehement von mir weggeschoben habe. Dabei hatte ich mich noch in der Redaktionssitzung freimütig dafür eingesetzt, in unserem Heft über das "Letzte Hilfe"-Projekt zu informieren. Erst später, in der direkten Vorbereitung des Magazinartikels, schwante mir, dass das Thema mich emotional ganz schön durchschütteln würde.

Der Tod ist ganz klar ein Tabuthema in unserer heutigen Gesellschaft und berührt etwas, das wir im Alltag meist erfolgreich ausblenden können. Dabei wird es uns alle früher oder später einholen. Mich hat es bisher nur am Rande betroffen – zum Glück! – und ich wollte mich auch nicht damit beschäftigen, so nah, wie ich in der Hinsicht am Wasser gebaut bin. Ja, und jetzt fahre ich zu diesem Kurs … Mit einem mehr als mulmigen Gefühl und gleichzeitig neugierig auf das, was mich erwartet …

Palliative Care
© Khunatorn - stock.adobe.com

Das "Hinübergehen" leichter gestalten

Zunächst einmal bin ich überrascht, wie gut der kleine Volkshochschulraum besetzt ist: Zehn Frauen und ein Mann – darunter etliche im mittleren Lebensalter wie ich – haben den Weg hierher gefunden. Wie sich später herausstellt, sind die meisten aus ähnlichen Gründen hier wie ich: Sie wollen sich einem Thema stellen, um das sie bislang einen Bogen gemacht haben, sofern das möglich gewesen ist. Sie sind hier, um sich zu informieren. Am vorhergehenden Kurs hatte erstaunlicherweise wohl sogar eine Schülerin teilgenommen! Wegen einer Schulabschlussarbeit zum Thema "Letzte Hilfe", was in der Runde auf großes Staunen stößt. Richtiggehend erleichtert bin ich, dass aktuell keiner der Teilnehmer im persönlichen Umfeld vom Tod betroffen ist. Alle treibt vor allem der Wissensdrang hierher. Das würde es leichter machen, halbwegs unbefangen über das zu reden, was einen am Lebensende erwartet. Taschentücher würde ich wohl keine brauchen. Und so kommt es dann auch ...

Neugierig geworden? Der vollständige Beitrag, auch mit dem Interview einer Sterbebegleiterin, ist nachzulesen im KUCK-Magazin Ausgabe 50 oder kann hier direkt heruntergeladen werden.