Mehr als Wohlfühlklima: Patienten-Infotainment in Kliniken

Die Betrachtung von schönen Bildern macht Menschen glücklich, das ist naheliegend. Doch medizinische Studien im Bereich der Schmerztherapie zeigen, dass positive Unterhaltung durch Bilder und Videos weit mehr kann, als nur ein Wohlfühlklima zu schaffen. Was bedeutet das für Kliniken?

Ablenkung hilft gegen Schmerzen

Eltern kennen den Effekt hinlänglich: Fällt das Kind hin, hilft oft schon eine kleine Ablenkung und die Schramme am Knie wird weniger dramatisch wahrgenommen, als wenn Mama oder Papa übermäßig besorgt und ängstlich reagieren. Da reicht es schon, durch das Fenster den niedlichen Nachbarshund zu beobachten oder ein hübsches Pflaster mit rosa Fee hervorzuholen und aufzukleben. Die KIK-Redaktion hat sich gefragt: Lässt sich dieses Phänomen auch auf Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern übertragen? Nehmen diese ihre Schmerzen und Sorgen womöglich weniger stark wahr, wenn sie durch visuelle Reize abgelenkt werden? Ein Blick in die Wissenschaft zeigt Erstaunliches …

© Andrew Mayovskyy / stock.adobe.com
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Bilder und Schmerzempfinden

Ein medizinisches Pilotprojekt, das 2012 in Kooperation mit Nikon angestoßen wurde, zeigte, dass die bewusste Betrachtung von Bildern mit einem deutlich geringeren Schmerzempfinden der Patienten einherging. Die Teilnehmenden der Studie bekamen mehrere Tage lang Fotografien unter anderem von Menschen oder schönen Landschaften zu sehen und sollten unmittelbar vor und nach dem Betrachten ihre aktuell empfundene Schmerzintensität bewerten. Die erstaunlichen Ergebnisse boten damals neue Ansätze für die psychologische Behandlung chronischer Schmerzpatienten.

Zuvor hatte schon 2008 ein italienisches Forschungsteam herausgefunden, dass die Betrachtung von Kunstgemälden das Schmerzempfinden von Patientinnen und Patienten positiv beeinflusst. Die Forschenden konstatierten damals, dass Krankenhäuser daran gemessen oft viel zu nüchtern gestaltet seien und mehr positive visuelle Reize bieten müssten. Wie ist all das aber medizinisch zu erklären?

© Bowonpat / stock.adobe.com
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Die Schmerzweiterleitung unterbrechen

Inzwischen weiß man, dass Ablenkung direkt auf das Rückenmark wirkt. Sind wir mit etwas beschäftigt, aktiviert unser Gehirn ein System im Hirnstamm, das eingehende Schmerzsignale schon auf Rücken­marks­ebene hemmt. Einfach gesagt: Ablenkung sorgt dafür, dass die Weiterleitung von Schmerz unterbrochen wird und wir ihn nur noch in abgeschwächter Form wahrnehmen. Erstaunlicherweise lösen sich Kopfschmerzen und Unwohlsein im Krankheitsfall oft in Luft auf, sobald wir den Fernseher einschalten und sich unsere Gedanken nicht mehr ausschließlich um unsere Krankheit drehen.

© Polarpx / stock.adobe.com
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Wider die Langeweile!

Warum sich dies nicht auch im Krankenhaus zu Nutze machen? Der KLINIK INFO KANAL bietet mit seinem Patientenfernsehen KIK-TV und dem Wartebereich-Infotainment KIK-FOYER Mittel und Wege an, um die schnelle Gesundung von Patienten zu fördern: zum Beispiel mit gleichermaßen beruhigenden wie inspirierenden Natur- und Tieraufnahmen, mit fesselnden Fernsehdokumentationen, Quizformaten, die das Gehirn herausfordern, und mit spezieller Unterhaltung für Kinder.

All das kann Langeweile vorbeugen, wie sie schnell in Warte- und Krankenzimmern aufkommt. Es kann die Fokussierung der Patienten auf ihren Gesundheitszustand unterbrechen und es kann auch ein positives Klima schaffen: Immerhin ist wissenschaftlich erwiesen, dass Langeweile ein Stresszustand ist, der auch in Angespanntheit und Aggression münden kann. Im Krankenhaus eine denkbar ungünstige Konstellation: Denn wenn das Personal primär damit beschäftigt ist, ungeduldige Patienten zu beruhigen und über Wartezeiten aufzuklären, fehlt es an anderer Stelle, wo es dringender gebraucht wird. Zielgerichtete Information via Bildschirm, beispielsweise die Einblendung einer Patientenampel wie bei KIK-FOYER, schafft hier Klarheit und ersetzt möglicherweise so manche ungehaltene Nachfrage.

©  Siphosethu Fanti/peopleimages.com / stock.adobe.com
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Fazit

Unser kleiner Ausflug in die Welt der Wissenschaft zeigt: Infotainmentsysteme und gezielte Fernsehunterhaltung wie im Fall des KLINIK INFO KANALs leisten durchaus einen Beitrag zu mehr Zufriedenheit und geringerer Schmerzwahrnehmung der Patientinnen und Patienten. Dass dies wiederum auch zur Entlastung des Klinikpersonals beiträgt, zeigt: Kliniken sind gut beraten, sich Gedanken über Patientenunterhaltungssysteme zu machen. Der KLINIK INFO KANAL ist in diesem Bereich als Marktführer kompetenter Ansprechpartner.

 

Quellen:
https://www.nikon.de/de_DE/news-press/press.tag/news/de-kraftderbilder-pr.dcr; https://www.newscientist.com/article/mg19926744-900-in-pain-take-one-masterpiece-three-times-a-day/; https://www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(12)00393-4?_returnURL=https%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS0960982212003934%3Fshowall%3Dtrue; Stangl, W. (2023, 10. Jänner). Langeweile – Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
https://lexikon.stangl.eu/11978/langeweile.; https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0146167211418530