"Tempo, Tempo: Der Mensch im Sog der Beschleunigung"

Wenn die Zeit stillzustehen scheint, wird einem erst bewusst, wie beschleunigt unser Leben normalerweise verläuft. Auszeiten wie der derzeitige Lockdown laden ein zum Innehalten, Luftholen, Nachdenken. KIK-TV hat eine spannende Reportage aus der Reihe NZZ-Format zu diesem Thema im Programm ...

© Ursula Deja / stock.adobe.com
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Mobilität, wirtschaftliche Produktion, Informationsflüsse im Wandel: Die Zeit rast, das Leben wird immer schneller. So empfinden das viele Menschen. Tatsächlich bewegen wir uns seit dem Beginn der Massenmobilität immer schneller, kommunizieren und produzieren immer schneller. Diese Beschleunigung des Lebens ist oft ein Gewinn, wird aber auf individueller Ebene durchaus auch zum Problem. Denn sie bringt den Menschen in eine nie enden wollende Spirale aus Tempo und Leistung. Sogar unser Biorhythmus hat sich dadurch gewandelt: Im Schnitt schläft der Mensch 1,5 Stunden kürzer als noch vor einigen Jahrzehnten, und vor allem in Städten hat sich die Geschwindigkeit beim Gehen deutlich erhöht. Der Druck durch die zunehmende Beschleunigung hat seinen Preis, psychische Erkrankungen wie Burnout und Depressionen nehmen zu. Um den steigenden Zeitdruck zu bewältigen, versuchen wir, noch schneller zu werden oder mehrere Dinge auf einmal zu tun.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com
NZZ Format bietet spannende Reportagen zu aktuellen Themen © Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Ein hochaktuelles Thema von unterschiedlichen Seiten beleuchtet

Doch den weit größten Teil der Menschheitsgeschichte haben Muskeln und unser Wahrnehmungsapparat das Tempo des Lebens bestimmt und einen engen Rahmen gesetzt. Erst durch den – sich ebenfalls beschleunigenden – technologischen Wandel hat sich dieser Umstand radikal verändert. Vor der Corona-Pandemie befanden sich zu jedem Zeitpunkt ca. 2 Millionen Menschen in Flugzeugen in der Luft und wir sind über das Internet einem ständigen Strom an Informationen ausgesetzt. Stoßen wir irgendwann an die Grenze der Leistungsfähigkeit? Kann man der Beschleunigung entkommen? Oder müssen wir schlicht und ergreifend lernen, mit dem hohen Tempo besser umzugehen?

Dieser Frage geht die Folge "Tempo, Tempo: Der Mensch im Sog der Beschleunigung" aus der Reihe NZZ-Format nach, die derzeit im Programm von KIK-TV läuft. Dirk Gerbode, unser Programmleiter bei KIK-TV, urteilt: Die hochinteressante NZZ-Reportage nähert sich dem Thema sehr differenziert und beleuchtet die unterschiedlichen Seiten anhand spannender Beispiele. Gibt es auch positive Aspekte von technologischem Wandel und Beschleunigung, oder sind – wie schon H. D. Thoreau im 19. Jahrhundert schrieb – „unsere Erfindungen [...] nur verbesserte Mittel zu einem unverbesserten Zweck“?

"Tempo, Tempo: Der Mensch im Sog der Beschleunigung"
"Tempo, Tempo: Der Mensch im Sog der Beschleunigung", Ausschnitt einer Dokumentation von NZZ Format