Wenn die Stimme zum Instrument wird: Im Gespräch mit Kai Miska

Zu wem gehört eigentlich die Stimme, die auf vielen Klinikfilmen des KLINIK INFO KANALs zu hören ist? Und wie muss man sich das vorstellen, wenn jemand Sprecher von Beruf ist? Wir haben bei Kai Miska nachgefragt, der bereits viele KIK-Filme mit seiner Stimme bereichert hat.

Kai Miska © Foto privat
Kai Miska in Aktion © Foto privat

Herr Miska, was macht Ihrer Meinung nach professionelles Sprechen aus und wie lernt man es?

Ganz wichtig für die Arbeit als Sprecher ist es, ein Gefühl für die eigene Stimme zu entwickeln und mit der Stimme spielen zu können. In der Regel sind bei der Aufnahme Produzenten, Regisseure, Agenturen oder auch der Kunde dabei. Dann ist es ganz wichtig, auf deren Anmerkungen eingehen zu können: „Bitte ein bisschen freundlicher“, „könntest du dieses Wort etwas stärker betonen“, „wir brauchen es etwas seriöser“, schneller, langsamer, lustiger, aufgedrehter, größer ... Es gibt unwahrscheinlich viele Richtungen, in die man die Sprache lenken kann. Darauf muss man reagieren können, ohne sich dabei komplett zu verbiegen. Viele Sprecher haben eine Schauspielausbildung gemacht. Andere sind Autodidakten. Es hängt auch immer viel davon ab, in welchem Bereich man tätig ist. Der Synchronsprecher braucht ganz andere Fähigkeiten als ein Sprecher für einen Dokumentarfilm. Auch ist es nicht immer erforderlich, dass man Hochdeutsch sprechen kann. Es gibt viele Vertonungen, bei denen ein Dialekt sehr hilfreich sein kann. Zum Beispiel in der Werbung.

 

Sie haben zusammen mit dem KLINIK INFO KANAL bereits an etlichen Klinikfilmen gearbeitet. Was ist beim „Besprechen“ der Filme grundsätzlich zu beachten? Worauf legen Sie dabei Wert? 

Bei der Vertonung von Klinikfilmen kommt es aus meiner Sicht vor allem auf zwei Dinge an: 1. Den richtigen Ton zu treffen: Die Bereiche der Kliniken bilden oftmals das gesamte Leben ab. Es beginnt mit den stolzen Eltern bei der Geburt. Es zeigt aber auch die schwierigen Momente des Lebens im Bereich der Palliativstationen. Auch hier muss man sich als Sprecher in die jeweiligen Situationen einfühlen. 2. Die richtige Aussprache: Bei einem Klinikfilm begegnen einem viele Fachbegriffe aus dem Bereich der Medizin. Gerade bei meinen ersten Klinikfilmen war da schon die ein oder andere Herausforderung dabei.

 

Ihre Stimme ist ja gewissermaßen Ihr Instrument, mit dem Sie bestimmte Botschaften transportieren wollen. Wie unterscheidet sich der Einsatz Ihrer Stimme, wenn Sie beispielsweise einen Saturn-Werbespot aufnehmen im Gegensatz zur Aufnahme eines Imagefilms?

Den Vergleich mit dem Instrument finde ich sehr passend. Bei einem lauten Werbespot handelt es sich doch eher um ein intensives Rockkonzert. Bei einer Dokumentation oder einem Imagefilm ist es wohl eher so wie bei einem klassischen Konzert. Bei beiden Konzertarten muss man sich entsprechend vorbereiten und in die jeweilige Situation einfühlen.

 

Neugierig geworden? Der vollständige Beitrag samt Interview ist nachzulesen im KUCK-Magazin Ausgabe 51 oder kann hier direkt heruntergeladen werden.